Unter unserem Monatsthema im August widmen wir uns in den nächsten Wochen ganz dem Thema Drohnen. Zu Beginn steht uns Christian Schön, Drohnenpilot bei der Materna TMT GmbH, Rede und Antwort.

Materna TMT Blog: Christian, bei der TMT haben uns Drohnen schon in etlichen Projekten zu beeindruckenden Bildern verholfen. Welche Typen von Drohnen gibt es eigentlich?

Christian: Zunächst einmal sprechen wir hauptsächlich von Kameradrohnen, denn in der Regel werden Drohnen heute für den Filmdreh verwendet. Von Low-Budget bis High-End-Profi-Geräten besteht ein fließender Übergang. Dabei gibt es verschiedene Faktoren, die Qualität und Preis ausmachen: Reichweite, Steuerung, Stabilität, Kamera, Gimbal – das ist der Bildstabilitator. Außerdem gibt es verschiedene Größen: Von handflächengroß für private Spielereien bis hin zu Armspannenlänge um große Objektive zu verwenden ist alles dabei.

Materna TMT Blog: Und welche Drohne ist für TMT im Einsatz?

Christian: Das ist die Phantom 4 von DJI mit 4k Kamera, 2,5 km Reichweite und einer Geschwindigkeit von 60 km/h. Sie kann eine Höhe von bis zu 500 m erreichen. Das klingt zunächst nach einer Menge, denn die offiziell erlaubte Höhe liegt bei lediglich 100 m. Die 500 Meter beziehen sich allerdings auf NN, also Normal Null bzw. Meeresspiegel; da kann es, je nach Region, schnell mal passieren, dass der Drohne auf einem Berg schon vorher die Puste ausgeht.

Materna TMT Blog: Wie bist du überhaupt dazu gekommen, Drohnen zu fliegen?

Christian: Ich interessiere mich privat für Film und Fotografie. Für meine Projekte habe ich mir schon vor längerer Zeit eine eigene Drohne beschafft. Neben den tollen Aufnahmen, die die Drohne liefert, kann ich nebenbei auch mit einer solchen Technikspielerei Spaß haben. Als ich meine Drohne dem Filmteam von der TMT vorgeführt habe, wurde zügig die Entscheidung getroffen, dass Drohnen ein unverzichtbarer Zusatz für zukünftige Projekte sind. Inzwischen setzen wir unsere Drohne ja auch häufig in den verschiedensten Projekten ein.

Mitarbeiterfoto ChristianMaterna TMT Blog: Ein gutes Stichwort: Wann genau eignet sich denn der Einsatz von Drohnen?

Christian: Drohnen können fast zu jedem Zweck verwendet werden. Vor allem sind sie ein weiteres Werkzeug für jede Filmproduktion. Sie bieten alternative Panoramen und beeindruckende Möglichkeiten in Perspektive und Kameraführung. Es können einfache statische oder dynamische Nahaufnahmen gedreht werden, oder eben beeindruckende Panoramen. Gerade der Blick von oben ermöglicht einen kreativen Spielraum, den man kostengünstiger nicht wahrnehmen kann. Man kann Landflächen gut zur Geltung bringen und schafft einen eleganten Überblick über komplexe Gebiete.

Materna TMT Blog: Was muss ich denn beachten, wenn ich eine Drohne benutzen möchte?

Christian: Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur hat erst vor wenigen Monaten neue Richtlinien für die Verwendung von Drohnen aufgestellt. Zum Beispiel müssen Drohnen ab einem Gewicht von 250 g eine Plakette mit der Anschrift des Besitzers tragen. Ab 2 kg wird schon ein Kenntnisnachweis nötig und bei Drohnen ab 5 kg benötigt man eine gesonderte Erlaubnis zum Fliegen von einer Landesluftfahrtbehörde. Egal wie weit oder hoch die Drohne fliegen kann, sie darf sich nicht aus der Sichtweite des Piloten entfernen und ohne gesonderte Erlaubnis nicht höher als 100 m fliegen. Zum Schutz von Natur und Mensch – und Daten – sind bestimmte Gebiete wie Flugzonen, Militärstützpunkte, sowie auch Naturschutzgebiete oder Orte mit Menschenansammlungen tabu.

Materna TMT Blog: Gibt es bestimmte Gefahren beim Drohnenfliegen, die man kennen sollte?

Christian: Die gibt es, aber in den meisten Situationen ist hier genereller Menschenverstand gefragt. Da man als Pilot meist auf den Bildschirm schaut, aber nicht immer geradeaus fliegt, sollte man immer eine zweite Person hinzuziehen, die darauf achtet, dass die Drohne nicht gegen Hindernisse fliegt. Vor allem sind Vögel eine unberechenbare Gefahrenquelle. Gerät eine Drohne mal außer Kontrolle, können Schäden aller Art auftreten. Auch wenn die Geräte relativ widerstandsfähig sind, wird so eine Drohne schnell mal – vorübergehend – untauglich, wenn man nicht aufpasst. Ich durfte mich bereits, wie viele andere, mit einem wütenden Landwirt unterhalten, der meine Drohne über seinem Grundstück beinahe mit einer Schrotflinte vom Himmel holen wollte. Er hatte in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht; eine Drohne hatte wohl eines seiner Pferde verletzt. Da ist es natürlich absolut verständlich, dass er aufgebracht war. Aber mit etwas Empathie und vor allem Rücksicht lassen sich derartige Situationen schnell regeln.

 


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